Weiberfastnacht paradox

Im Uslarer Rathaus musste gestern kein Mann Angst um seine Krawatte haben, die Frau, die nominell die Fäden in den Händen hielt, hatte sich die Freiheit genommen, die zunehmend schwerer gewordene Last ihrer Amtskette abzuwerfen, zurück zu treten und einen festen Ruhestand einzunehmen.
Der Rat leistete die nötige Hilfestellung mit der deutlichen Mehrheit von 26 Stimmen für und 2 gegen den Antrag, und da steht Bürgermeisterin Martina Daske nun bequem aber vielen Herren immer noch auf dem Schlips und wartet auf den goldenen Handschlag von Landrat Michael Wickmann bis der letzte Vorhang im finalen Akt in diesem Kommunaldrama gefallen sein wird.

Frau Daske, deren offizielle Auftritte nach Bekanntgabe ihres Rückzuges durch die betonte Zurschaustellung von Normalität einen immer surrealeren Charakter angenommen hatten, gab weiter tapfer lächelnd die vom wütenden Geschick arglos Verfolgte, die von grauen Herren in abgedunkelten Hinterzimmern daran gehindert wurde, “kompetent,  engagiert und unabhängig für Uslar” Zukunft zu gestalten.

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