Weiberfastnacht paradox

Im Uslarer Rathaus musste gestern kein Mann Angst um seine Krawatte haben, die Frau, die nominell die Fäden in den Händen hielt, hatte sich die Freiheit genommen, die zunehmend schwerer gewordene Last ihrer Amtskette abzuwerfen, zurück zu treten und einen festen Ruhestand einzunehmen.
Der Rat leistete die nötige Hilfestellung mit der deutlichen Mehrheit von 26 Stimmen für und 2 gegen den Antrag, und da steht Bürgermeisterin Martina Daske nun bequem aber vielen Herren immer noch auf dem Schlips und wartet auf den goldenen Handschlag von Landrat Michael Wickmann bis der letzte Vorhang im finalen Akt in diesem Kommunaldrama gefallen sein wird.

Frau Daske, deren offizielle Auftritte nach Bekanntgabe ihres Rückzuges durch die betonte Zurschaustellung von Normalität einen immer surrealeren Charakter angenommen hatten, gab weiter tapfer lächelnd die vom wütenden Geschick arglos Verfolgte, die von grauen Herren in abgedunkelten Hinterzimmern daran gehindert wurde, “kompetent,  engagiert und unabhängig für Uslar” Zukunft zu gestalten.

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Werners Manifest

“Aller Anfang ist leicht – das Durchhalten bis zum Ende ist schwer”
“Nur die Unzufriedenheit macht glücklich” (Georg Kreisler in DIE ZEIT 28.7.11)

Werner Driehorst, …                                            …, 37170   Uslar   11.10.11

Die Wahl ist gelaufen. Am 1.11.11 beginnt die kommunalpolitische Saison
2011-2016. WAS NUN TUN?
Die Erwartung der Bevölkerung an den neugewählten Rat, besonders an die
neuen Ratsmitglieder, ist riesig. Dies ist erstaunlich, denn auch der
“neue” Rat besteht zu 2/3 aus “altbewährten” Mannen und Frauen.
Über das Politikverständnis dieser Mehrheit gibt es keine Illusionen.
Dazu ein ganz normales trauriges Beispiel aus der vergangenen Saison
06-11: 2007 war das Jahr der “Stolpersteine” und das ohne jede politische
Diskussion. Zu dieser wichtigen Angelegenheit hat die eine Hälfte des
Rates (CDU/UWG) eine öffentliche Aussage schlicht verweigert – und die
andere Hälfte (SPD) hat (im Einvernehmen mit der HNA-Lokalredaktion und
der AG Stolpersteine) eine öffentliche Diskussion aktiv verhindert, z. B.
durch Falschinformation der Bevölkerung.

Was will nun die “alte”2/3 Mehrheit im “neuen” Rat? Dies wußten wir schon
vor der Wahl: “CDU will an die Macht” (HNA 17.6.11). Man will eine ver-
läßliche Mehrheitskoalition bilden und möglichst viele Posten besetzen.
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